Arten von Kalk

Ich habe (auch) von Kalk keine Ahnung. Die nachfolgenden Ausführungen habe ich aufgrund meiner Internet-Recherche zusammengestellt; sie helfen mir, mich im Bedarfsfall schnell zu informieren. – Für Hinweise auf eventuelle Fehler bin ich dankbar: info@memoPower.de

Wissenswertes zu Kalk

Chemisch gesehen handelt es sich bei Kalk um eine Kalziumverbindung. Es gibt nicht nur mehrere Kalkarten, sondern eine Vielzahl unterscheidlicher Bezeichnungen für die einzelnen Kalkarten.

Calciumcarbonat

Kalk kommt in der Natur fast ausschließlich als Calciumcarbonat = CaCO3 = kohlensaurer Kalk vor. Es ist auch der Kalk, der sich zum Beispiel in Wasserleitungen durch Verkalken absetzt. Man nennt ihn deshalb auch Kesselstein oder Kalkstein.

Calciumcarbonat verwendet man zur regelmäßige Erhaltungskalkung / Düngung eines Hausgartens = Gartenkalk.

Gartenkalk ist gemahlenes, schwer lösliches Kalkgestein mit einem geringen Magnesium-Anteil (nicht über zehn Prozent) für leichte und mittlere Böden. Gartenkalk sollte man möglichst im Herbst oder Winter ausbringen. Dadurch ermöglicht man eine langsame und schonend Wirkung. Noch besser ist es, Kompost vor der Zersetzung mit Gesteinsmehl anzureichern. Dann kann auf eine direkte Kalkung des Gartenbodens verzichten.

Calciumcarbonat mit hohem Magnesiumanteil ist auch unter dem Handelsnamen „Dolomitkalk“ erhältlich. Er eignet sich für Pflanzen mit hohem Magnesiumbedarf, zum Beispiel für Nadelgehölze.

Gesteinsmehle

Gesteinsmehle enthalten viel Calciumcarbonat, Magnesium, Kalium und verschiedene Spurenelemente. Je nach Herkunft und Ausgangsgestein kann die Zusammensetzung stark variieren. Mikroorganismen müssen die Nährstoffe zunächst pflanzenverfügbar machen, daher entfaltet sich die Wirkung recht langsam.

Erhaltungskalkung

Durch eine so genannte Erhaltungskalkung wird der Kalk ersetzt, der durch Auswaschung oder Aufnahme durch die Pflanzen verloren gegangen ist: Man sollte etwa alle drei Jahre 150 Gramm Calciumcarbonat je Quadratmeter streuen.

Liegt der pH-Wert des Bodens eine komplette pH-Stufe unter dem Grenzwert, sollte man je nach Bodenart deutlich mehr Kalk ausbringen: bei sandigen Böden etwa 250 Gramm Calciumcarbonat je Quadratmeter. Bei Lehmböden kann sogar die doppelte Menge nötig sein. Dann sollte man aber die Kalkgaben auf zwei Termine mit etwa einem halben Jahr Abstand verteilen.

Humusgehalt / Kalkdüngung 

Sofern man im Garten zu viel Kalk ausbringt, fördert man den Abbau von Humus. So werden kurzfristig zwar viele Nährstoffe freigesetzt, langfristig laugt man aber den Boden aus.

Wenn der Humusgehalt schwindet, verschlechtert sich die Bodenstruktur und das Speichervermögen für Luft, Wasser und Nährstoffe nimmt ab.

Eine Kalkdüngung mit Augenmaß hat hingegen viele günstige Auswirkungen: Der Kalk neutralisiert die Bodensäure und wirkt so einer schleichenden Bodenversauerung entgegen. Er verbindet zudem die Tonteilchen zu größeren Krümeln und fördert die biologische Aktivität der Mikroorganismen.

Die indirekten Auswirkungen sind noch vielfältiger:

  • Pflanzen können die als Dünger zugeführten Nährstoffe besser aufnehemn.
  • Die ausgeflockten Tonkrümel verbessern die Bodenstruktur und damit die Speicherfähigkeit für Wasser und Luft.
  • Das wiederum verringert die Verschlämmungsgefahr und führt im Frühjahr zu einer rascheren Erwärmung des Bodens.

Algenkalk

Algenkalk (meist Korallenablagerungen aus Rot-Algen) besteht aus etwa 80 Prozent Calciumcarbonat. Algenkalk hat einen relativ hohen Magnesiumanteil und ist reich an Spurenelementen wie Mangan oder Bor. Damit die Pflanzen die Spurenelemente optimal verwerten können, sollte man Algenkalk während der Vegetationszeit ausbringen.

ungelöschter Kalk / Calciumoxid 

Wenn man Calciumcarbonat auf über 800°C erhitzt, entweicht Kohlendioxid = CO2 und es entsteht Calciumoxid = CaO = Branntkalk = gebrannter Kalk = ungelöschter Kalk – stark ätzend!

Calciumoxid setzt man vor allem in der Landwirtschaft bei schweren Böden ein – oft noch kurzfristig vor der Einsaat, da es sehr schnell wirkt.

Für Hobbygärtner ist Calciumoxid nicht empfehlenswert, denn es ist wegen seiner stark ätzenden Wirkung (pH-Wert 12–13) in der Handhabung problematisch. Calciumoxid kann bei Augenkontakt zu Erblindung führen. Außerdem kann er vorübergehend das Bodenleben schädigen.

gelöschter Kalk / Calciumhydroxid 

Sofern man Calciumoxid durch Zugabe von Wasser „löscht“, entsteht unter Hitzeentwicklung Calciumhydroxid = CaOH2 / Ca(OH)2 = Löschkalk = gelöschter Kalk = (Weiß-)Kalkhydrat. 

Weißkalk

Calciumhydroxid entfaltet seine Wirkung nicht so schnell wie Branntkalk. Es wird in der Landwirtschaft zum Kalken mittelschwerer Böden verwendet. Auch Calciumhydroxid ist stark ätzend; es ist für den Hausgarten ungeeignet.

Calciumhydroxid wird für Kalkmörtel, Kalkfarben und Kalkputze genutzt.

Die Sonderform von Calciumhydroxid = ‚Weißkalkhydrat‘ wird auch zur Desinfektion von Ställen genutzt. – Besser geeignet ist jedoch Kieselgur / HS Mikrogur*).

Aus dem Calciumhydroxid bildet sich unter Zufuhr von Kohlendioxid  = CO2 und geringer (Luft)Feuchte (H2O) wieder das Ausgangsmaterial Kalkstein und Baufeuchte (H2O).

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