unsere Bielefelder Zwerg-Kennhühner

Seit Samstagabend, 28. Oktober 2023, haben wir zwei junge Bielefelder Zwerg-Kennhühner:

zunächst mit der Katzen-Transportbox im Hühnerstall abgestellt

Wir, meine Frau und ich, haben sie von einem Züchter aus xxx abgeholt, der sich auf die Zucht von Bielefelder Zwerg-Kennhühnern spezialisiert hat. – Nach unserem Blick über einen Teil seiner Hühnerausläufe und Ställe vermuten wir, dass dieser Züchter ‚ganz viele‘ dieser Tiere hält / züchtet.

Den Preis, 25 EUR je Tier, hatte ich bereits bei der telefonischen Terminvereinbarung erfahren und ihn akzeptiert. – Als ich den Züchter vor Ort wegen der Menge seiner Ställe und Ausläufe gefragt hatte, ob er die Zucht hauptberuflich betreibe, hatte er das vehement verneint und dann von sich sinngemäß fortgeführt: Glauben Sie, dass ich vom Preis 49 EUR als Gewinn einstreiche? Nein, es ist ein Nullsummenspiel: Kosten der Impfungen und vor allem das Futter! – Das glaube ich ihm nicht; ich schätze seinen Gewinn auf etwa 18 EUR je Tier; aber das ist für mich OK.

Eine der beiden Hennen trug keinen Züchterring, bei der anderen Henne hatte der Züchter den Ring vor unseren Augen abgeknipst. Als ich nach dem Grund fragte, hatte er sinngemäß geantwortet: Er möchte nicht, dass sein Name auftaucht, falls wir etwas nicht Korrektes bei der Zucht anstellen würden(?)

Kommentar hierzu aus meinem ‚Hühner-Club‘:

Das Entfernen des Züchterrings war uns im ersten Moment willkommen, weil dadurch keine Gefahr besteht, dass er irgendwann zu eng werden wird, wie es bei ‚Flöckchen‘ der Fall war: Flöckchens Fuß-OP

Vor zwei Jahren wurden wir möglicherweise mit zwei silberfarbenen Zwerg-Welsumern und zwei Zwerg-Amrocks hinsichtlich des Alters ‚betuppt‘, denn diese vier Hennen legen schon jetzt nicht mehr. Auch diese Hennen hatten wir unberingt erworben, weil beide Züchter damals angeblich wegen Corona nicht ausstellen wollten. – Der Züchterring gibt auch das Jahr an, an dem das Tier geschlüpft ist.

Weil uns die neuen Bielfelder Zwergkennhühner unberingt übergeben wurden und weil uns das Gerede von den angeblich so hohen Aufzuchtkosten so seltsam vorgekommen war, argwöhnen wir inzwischen, dass die beiden neuen ‚Junghennen‘ („von diesem Sommer!“) vielleicht schon im letzten Jahr geschlüpft sein könnten und das erste Jahr ihrer Legezeit bereits vorbei ist.


zur Hühnerrasse:
Sonderverein der Züchter der großen Bielefelder Kennhühner
Sonderverein der Bielefelder Zwerg-Kennhühner

ein paar Merkmale zu den Bielefelder Zwerg-Kennhühnern aus meiner Excel-Tabelle:

  • Hennengewicht: 1.100 g
  • 160 Eier pro Jahr
  • Bruteier-Mindestgewicht: 50 g
  • braune Eierschale
  • zwei Farbschläge
  • kälteunemfindlich, robust, zutraulich, Winterleger, keine Brutlaune

‚Kenn‘-Hühner übrigens deshalb, weil man bei dieser Rasse das Geschlecht bereits nach dem Schlüpfen an der Gefiederfärbung erkennen kann – genau wie bei den Amrocks; bei Hybridhühnern erst nach ca. drei Wochen.


Unsere beiden Neuen sollen Bärbel und Betti heißen … oder Babsi, Bea, Britta. Auf jeden Fall mit ‚B‘ beginnend, weil es Bielefelder sind. Aber solange wir sie nicht unterscheiden können, bekommen sie auch keine Namen.

Verhalten von Hühnern / Integration in die Gruppe

Es ist generell spannend, das Verhalten von Tieren zu beobachten; bei Hühnern im Garten ist das leicht möglich.

28.10.2023, als es bereits dämmerte: Die Transportbox, mit der wir die beiden Neuen kurz zuvor zu uns geholt und in den Hühnerstall gestellt hatten, hatte ich erst geöffnet, nachdem die anderen Hühner bereits im Stall waren und auf ihren Sitzplätzen hockten.

Der linke Stallteil, etwa 2 qm groß, ist vom rechten Stallteil, etwa 4 qm groß, durch eine Maschendrahtwand und eine Maschendrahttür getrennt. Die Transportbox befand sich im linken Stallteil; die Zwischentür hatte ich geschlossen gehalten: zum Schutz der Neuen am nächsten Morgen.

Die beiden Neuen kamen sehr zögerlich aus der Transportbox, fingen dann aber rasch an, nach den Körnern und Mehlwürmern auf dem Boden zu picken. (Mehlwürmer: um ihnen die neue Heimat sofort ’schmackhaft‘ zu machen) Von den anderen sieben Hennen hatten zwei immer wieder einmal ‚Kommentare‘ von sich gegeben. Der Hahn blieb still. – Nach einiger Zeit hatte ich das Licht abgestellt.


29.10.2023: Am Morgen hatte ich zunächst die ‚Alten‘ aus dem Stall gelassen. Ich blieb mitten in der Öffnung der Stalltüre stehen und hatte dann die innere Maschdrahttüre geöffnet: Die beiden Neuen hätten an mir vorbei nach draußen huschen oder zunächst den rechten Stallteil erkunden können. Eine der beiden Neuen entschied sich rasch für den rechten Stallteil, die zweite wollte hinterher, hatte aber sehr lange gebraucht, weil sie sich hierfür mir hätte nähern müssen. Und das war ihr offensichtlich zwei, drei Minuten lang unangenehm.

Ich habe in dieser Zeit viel gesprochen, damit sie sich an mich und meine Stimme gewöhnen sollten.

Durch mein Reden fühlte sich ‚Rosa‘, unsere einzige verbliebene Henne der Rasse Deutsches Zwerg-Reichshuhn, angesprochen und kam herbei gerannt. (Ihre beiden Schwestern hatte vor einigen Monaten der Fuchs – tagsüber – geholt … sowie eine rotbraune Zwerg-Welsumer und einer unserer Enten.) Rosa hatte nun auch eine Zeitlang auf dem Stallboden rumgepickt, ohne die beiden Neuen zu attackieren. Nach kurzer Zeit verschwand sie wieder nach draußen.

Beide Neulinge erkundeten ohne sichtbare Ängstlichkeit die rechte Stallhälfte. Zwischenzeitlich schauten Rosa und unser junger Welsumer-Hahn, ‚Goldi‚, noch einmal vorbei.

Nach etwa zehn Minuten wagten sich die beiden Neuen an mir vorbei nach draußen. Sehr langsam, in ganz kleinen Schritten erkundeten sie nun das für sie neue Gelände.

neue Hühner haben es in der Gruppe schwer

29.10.2023: Als sie sich ein bisschen weiter vorgewagt hatten, gab es die ersten Zusammenstöße mit drei unserer anderen Hühner: mit einer Amrock, mit unserer etwa elfjährigen(!) ‚Berta‘ und schließlich mit der braunen Welsumer ‚Fina‘.

Die dritte Attacke, aber nur ganz kurz, durch Fina – ohne Gegenwehr:

Zuvor hatte eine der Bielefelder zwei Attacken erfolgreich abgewehrt.
An den folgenden Tagen gab es allerdings keine Abwehr-Reaktionen mehr, sondern nur noch Fluchtverhalten der Neuen.

Bei den ersten beiden Angriffen durch die Alten ging der Hahn dazwischen – jedenfalls wirkte das so auf mich. – weiter unten ein Video vom Dienstagvormittag, das meine Vermutung bestärkt.


Am Nachmittag musste ich unsere beiden Neuen suchen; sie hielten sich von den übrigen Hühnern weit entfernt auf.

die beiden Bielefelder Zwerg-Kennhühner

Als ich sie gefunden hatte, wollte ich sie mit Mehlwürmern*) locken; es funktionierte aber nicht.

Ein wenig später kamen die anderen Hühner – vom hingeworfenen Futter angelockt – angelaufen. Eine der beiden Neuen hielt eine große Distanz zu den ‚Alttieren‘, die andere war weniger ängstlich:

die mutigere ganz rechts,
die ängstlichere später oben im Bild – regungslos zwischen den Himbeerruten

Der neuen Hahn, ‚Goldi‚, lebt seit knapp zwei Wochen bei uns.

Gegen Abend, als die Alten bereits im Stall waren, hielten sich die Neuen – zum Glück – bereits in der Nähe des Stalls auf: Sie wussten also, wo sich ihr gestriger Schlafplatz befindet bzw. sie hatten sich an den Alttieren orientiert. Als ich sie mit Körnerfutter näher zum Stall locken wollte, kamen die Alten wieder aus dem Stall raus …

Nach einiger Zeit waren endlich auch die beiden Bielefelder im Stall. Sie pickten zunächst am Boden rum. Die mutigere flog dann hoch zu den anderen auf den Sitzstangen … und erhielt sofort ein paar Nackenhiebe. Deshalb habe ich schnell das Licht ausgeschaltet und die Türe geschlossen. Die Einstiegsluke hatte ich bereits vorher verschlossen.

Als ich einige Zeit später den Stall zuschließen wollte und noch einmal das Licht eingeschaltet hatte, sah es so aus:

die Bielefelder: die mit den gelben Punkten –
unser zehntes Huhn ist hinten links nicht sichtbar

übrigens: Wir säubern die Kunstsoff-Kotplatte täglich und streuen jeweils sofort neue Einstreu drauf. Als Einstreu für den Stallboden und für die Kotplatte verwenden wir gehäkselte Äste. Eine solche Mulchmenge besorgen wir uns alle zwei Jahre:

Dieser Einstreu-Haufen reicht für etwa zwei Jahre.

unser junger Hahn

Unseren jungen Zwerg-Welsumer-Hahn, Goldi, haben wir erst seit zwei Wochen. – Nicht er, als Hahn eigentlich der geborene ‚Chef‘, sitzt auf dem erhöhten Platz, sondern die beiden Amrocks, siehe obiges Foto.

Vor zwei Tagen hatte ich beobachtet, dass eine der Amrocks auf der obersten Stange eine andere Henne ordentlich gepickt hatte. Daraufhin duckte sich der daneben sitzende Hahn und verharrte eine ganze Weile in dieser unterwürfigen Haltung … – Aber schon ein paar Tage später hatte ‚Goldi‘ (zusammen mit ‚Rosa‘) dauerhaft den obersten Platz übernommen.

Wie lange wird es dauern, bis die Bielefelder integriert sind?

30. 10.2023: Als ich am Morgen, nach der zweiten Nacht zusammen mit den Alttieren, den Stall öffnete, waren alle Alttiere bereits auf dem Boden. Die zwei Neuen hatten sich noch nicht runtergetraut:

Als sie endlich allein im Stall waren, kamen sie runter und gingen furchtlos, in normalem Tempo, an mir vorbei in den Garten.

Im Garten hielten sie sich stets nah bei einander auf. Sobald ein anderes Huhn in ihre Nähe kam, wichen sie aus. – Sie haben keinerlei Angst vor dem Hahn: Er tänzelt immer wieder einmal um sie herum.

Es war mir allerdings nicht gelungen, sie mit Leckereien (reife Himbeeren und Mehlwürmer) anzulocken, obwohl sie diese Leckereien inzwischen kannten. – Hinzu kommt, dass einige der anderen Hühnern gesehen hatten, dass ich Futter hingeworfen hatte: Sofort kamen dann die Alttiere angerannt, und die beiden Neuen wichen aus. – Es ist beeindruckend, wie aufmerksam Hühner sind!

Ich bin davon überzeugt, dass neue Hühner auch vom Verhalten der Alttiere lernen, zum Beispiel dass sie vor mir keine Angst zu haben brauchen und was ich als Futter anbiete, zum Beispiel auch Sonnenblumenkerne und Schalen von Pellkartoffeln.

später links im Bild: die beiden Neuen

Das folgende Video zeigt die plötzliche Attacke unserer zierlichen, recht zahmen ‚Rosa‘ und – wenn auch nur ganz kurz – wie der Hahn den beiden Neuen zur Hilfe eilt:

Dass der Hahn dazwischengeht, hatte ich schon einige Male zuvor beobachtet.

Später hatte sich der Hahn auf zwei andere Hennen gestürzt, die aufeinander losgegangen waren: Es war ein ganz kurzer Kampf zu dritt.


01. 11. 2023: Unsere beiden Neuen verlieren zunehmend ihre Scheu.

zusammen mit der etwa 11-jährigen ‚Berta‘
Berta ist meist ruhig und inzwischen – altersbedingt – recht langsam.
Nachtrag: Berta ist eine Woche später gestorben.
zusammen mit einer der beiden ‚Silberlinge‘, eine Zwerg-Welsumer
Die Enten hatten sich den Neuen gegenüber von Anfang an nicht anders verhalten als gegenüber unseren anderen Hühnern.

Vielleicht hatten die Enten nicht einmal mitbekommen, dass es zwei neue Hühner auf dem Grundstück gibt. – Ich habe schon länger das Gefühl, dass Hühner cleverer als die Enten sind. – kognitive Leistungsfähigkeit bei Hühnern

nur noch geringe Distanz, ohne sie angelockt zu haben

Die Scheu der Neuen vor mir und vor den meisten anderen Hennen hat merklich abgenommen. Aber sie wissen genau, vor welcher Henne sie sich in acht nehmen müssen: vor Rosa, unserer zierlichsten Henne (ein Deutsches Zwerg-Reichshuhn). Die zickige Rosa rennt extra zu den Neuen hin, um sie zu verscheuchen!

Im folgenden Video geht es friedlich zu; die zwei Neuen links im Bild:

Aktuell haben wir neun Hühner: Die zweite Amrock und die alte Berta fehlen hier.

02. 11. 2023:

wieder einmal Rosa!

Ende des Berichts über das Einleben der beiden Bielefelder-Hennen in ihrer neuen Umgebung.

Einzel-Vorstellungen weiterer Tiere

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